1500W Anlage Insel- und Notstromfähig machen?

[patschu1]

Liebes Forum,

Ich habe unzählige Videos meines Gurus dr. Andreas Schmitz geschaut und bin durch ihn auf die Idee gekommen, eine Balkonsolaranlage an den Start zu bringen. Das hat mich so dermaßen getriggert, dass ich nun schon Stunden mit Recherche und Youtube verbraucht habe, um für mich eine super Anlage zu bauen.

Zu den VOraussetzungen:
Ich bin eingentlich der Bastler-Typ, aber eher nicht im Elektro-Bereich. Ich verarbeite eher Holz und baue damit alles mögliche. Das "höchste" der Gefühle im ELektro Bereich war bisher eine Zisternen-Füllstands-Messung mit einem Wemos und bisschen Programmieren.
Nun zur Situation:
ICh habe während Corona ein überachten Sitzplatz gebaut, ca. 4 x 6m Dachfäche. unter diesem Dach ist, neben dem Sitzplatz, ein kleiner Raum (ca. 3qm) mit Zisterne und Platz für die Technik.

Meine Überlegungen zum Material:
1. PV-Module: 4 x JaSolar 385 Wp, https://www.alpha-solar.info/pv-modul-j ... 5wp-a.html, Voc 41,7V, Isc 11,5A; Kosten abzgl. Mwst, die es im Januar zurück gibt: 4 x 185,50€
2. Laderegler: PowMr, 60A, 48V, max. 2800W , Voc 160V https://de.aliexpress.com/item/10050038 ... 5NzIOX5Wk3, Kostet Ca. 95€
3. LifePo-Akku: 48V 120Ah, https://de.aliexpress.com/item/10050049 ... gYJvBrteyl, Kosten Ca. 700€
4. Wechselrichter: 48V, 2000W https://de.aliexpress.com/item/40011571 ... pt=glo2deu, Kosten ca. 90€
5. DC-DC Wandler: DPM8624 https://de.aliexpress.com/item/32965382 ... I2RtCF[url][/url] Kosten ca. 85€

Meine Überlegungen zur Auslegung:
- DIe Module werden flach auf das Dach geschraubt. Alles andere kann ich meiner Frau nicht erklären (optik). Wäre aber auch nicht so schlimm, da wir eine 9kwp PV auf dem Dach haben mit Südausrichtung.
- Je 2 Module Parallel, d.h. ca. 80-100 V bei ca. 20A max.
- Strings an Laderegler, dann an Akku und über den DC-DC Wandler an den Wechselrichter. Vom Wechselrichter an eine Steckdose (was für eine?)

Die Wünsche:
- Das Balkonkraftwerk soll tagsüber die Last im Haus abdecken. Das ist oftmals auch mehr als 2kw, da (Erd-)Wärmepumpe + Lüftungsanlage + Frau daheim + Waschmaschiene/Spülmaschiene, etc.
- Wenn dann doch mal weniger als 1500W im Haus verbraucht wird, dann soll der Akku geladen werden. Oder doch der Akku priorisieren?!
- WEnn der Akku voll ist und das Haus weniger verbraucht als geliefert wird, wird eben eingespeist
- Nachts sollte dann die Grundlast (ca. 200W) aus dem Akku versorgt werden.
- EInen Volkszähler installieren, der dem Wechselrichter genau vorgibt, was im Haus verbraucht wird... da hab ich aber noch wenig ahnung und muss mich noch einlesen... das ist glaub eine Programmiererei. Hat da jemand schon irgendwas???
- Das Balkonkraftwerk sollte vorrang bei der Grundlastabdeckung vor meiner eigentlichen PV Anlage habe. WIe könnte sowas realissiert werden?

So jetzt habe ich aber viel geschrieben und hoffe, dass es einige nette Community-Leute gibt, die den ein oder andere Tipp für mich haben. Ich weiß, es ist eine Guerilla Anlage, da sie weit über den 600W einer Balkonsolaranlage liegt. Aber ich habe den Platz auf dem Dach und ich muss mind. 4 Module bestellen

Liebe Grüße aus dem Süden von BW.

[DocEmmettBrown]

- DIe Module werden flach auf das Dach geschraubt. Alles andere kann ich meiner Frau nicht erklären (optik). Wäre aber auch nicht so schlimm, da wir eine 9kwp PV auf dem Dach haben mit Südausrichtung.

Ich verstehe das nicht. Warum integrierst Du die vier zusätzlichen Module elektrisch nicht einfach in die ohnehin schon vorhandene Dach-PV?

- Das Balkonkraftwerk soll tagsüber die Last im Haus abdecken. Das ist oftmals auch mehr als 2kw, da (Erd-)Wärmepumpe + Lüftungsanlage + Frau daheim

Ähm, wird die Frau elektrisch betrieben?

- Wenn dann doch mal weniger als 1500W im Haus verbraucht wird, dann soll der Akku geladen werden. Oder doch der Akku priorisieren?!

Wenn die Anlage dazu gedacht ist, beim Stromausfall Strom zu haben, dann zuerst den Strom in den Akku stopfen. In allen anderen Fällen natürlich zuerst verbrauchen und nur den Rest in den Akku.

- Das Balkonkraftwerk sollte vorrang bei der Grundlastabdeckung vor meiner eigentlichen PV Anlage habe.

Warum das?

Daniel

[patschu1]

Guten Tag und danke für die Rückmeldung,

- ich kann die Module nicht in die bestehende Anlage integrieren, da diese schon voll belegt ist und der WR nicht mehr verkraftet. Außerdem wäre der Anschlussweg durch den halben Garten zum WR auch ca. 30m. Das klappt nicht. Des weiteren möchte ich einen Akku integrieren, der die mind. die Grundlast (auch Nachts) abdeckt und das kann ich ebenfalls nicht an meinem momentanen SMA Sunny Wechselrichter realisieren.

- Mit Frau daheim habe ich gemaint, dass diese natürlich jede Menge elektrische Geräte (Herd, Backofen, Staubsauger, Fön, etc.) benutzt und das tagsüber (vormittags, mittags, nachmittags), sodass unser Lastenprofil über den ganzen Tag verteilt (hoch) ist.

- Ok, dann wird die Akkuladung priorisiert.

- Das Balkonkraftwerk sollte Vorrang vor der PV haben (falls dies überhaupt möglich ist), da ich erstmal diesen Strom des direkt verbrauchen möchte. Für den anderen bekomme ich ja Einspeisevergütung... Bsp: Angenommen ich habe wenig Verbraucher im Haus, ca. 500W, dann wäre doch super, wenn diese von der Balkonanlage genutzt werden, dann könnte ich für meine PV von den 500W die Einspeisevergütung kassieren.

Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen erklären. Und sorry, dass ich das mit den Zitaten irgendwie nicht hingekriegt habe...
Eiinen sonnigen Tag und vielelicht hat noch jemand eine Idee, anmerkungen, hilfestellungen parat, bevor ich mich in unkosten stürze und die Dinge bestelle.

[DocEmmettBrown]

Des weiteren möchte ich einen Akku integrieren, der die mind. die Grundlast (auch Nachts) abdeckt und das kann ich ebenfalls nicht an meinem momentanen SMA Sunny Wechselrichter realisieren.

Ok, dann brauchst Du einen Hybrid-WR.

Das Balkonkraftwerk sollte Vorrang vor der PV haben (falls dies überhaupt möglich ist), da ich erstmal diesen Strom des direkt verbrauchen möchte. Für den anderen bekomme ich ja Einspeisevergütung...

"Hungerlohn" wäre treffender.

Ganz ehrlich: Ich würde wirklich nur das einspeisen, was Du nicht brauchst. Wenn Du tagsüber einspeist und nachts auf dem Netz wieder beziehst, dann zahlt Du drauf. Beispiel von mir:
Ich zahlte ab Januar für die kWh 39,x Cent. Falls ich einspeisen dät, würde man mich für's Einspeisen mit 8,2 Ct/kWh abspeisen, also ein Minusgeschäft. (Und was mit dem Tarif ab April oder Mai geschieht, wenn die letzten drei Meiler vom Netz gehen, kann noch keiner ahnen.)

Das heißt, es muß Dein Ziel sein, nach Möglichkeit den kompletten Solarstrom selber zu verbrauchen und nur den "Rest" einzuspeisen. Auch die vorhandene Anlage würde ich genau dafür ausrichten und ggf. umbauen. So, mal überlegen... Ich meine, bei den EcoFlows und Bluettis gibt es eine Möglichkeit, einen "Generator" anzuschließen, also Deine SMA-Sunny-Anlage. Die Energie würde dann erst mal im Akku gebunkert, den man mindestens bei EcoFlow auch böse erweitern kann. Ich hatte dazu mal YT-Videos gesehen, aber ich denke mal, hier im Forum finden sich andere Leute, die sich besser mit EcoFlow, Bluetti & Co. auskennen.

Aber einspeisen und dann bei Bedarf wieder aus dem Netz beziehen, da zahlst Du drauf. Mach das nicht!

Daniel

[patschu1]

Hallo und danke für deine Antwort.

Ich verstehe nicht, wieso ich einen hybrid WR benötige?! Der WR hat doch mit dem Akku nichts zu tun, oder liege ich komplett falsch?
Die PV Module gehen in den Laderegler, von dort in den Akku, weiter zum dc-dc Wandler und dann zum Wechselrichter. D.h. der dc-dc Wandler simuliert doch quasi die PV. Deswegen ist doch ein reiner sinus WR ausreichend. Oder stehe ich jetzt auf dem Schlauch

Zum Thema Einspeisung habe ich mich vielleicht bisschen unklar ausgedrückt. Meine " alte" PV ist mit 9kw aus dem Jahr 2013 mit dem Sunny stp-9000. Da bekomme ich 14,5 ct Vergütung. Wir sind im Jahresmittel bei einem Eigenverbrauch von ca. 40%. Finde ich gar nicht so schlecht.
Der Speicher könnnte meinen Nachtverbrauch + tagsüber die Grundlast und (wenn der Speicher voll ist) eben die restliche Last übernehmen.
Deshalb auch die Idee, dass das Balkonkraftwerk eben priorisiert wird bei dem Eigenverbrauch. Da selbst die Grundlast von ca. 200W eben über 10h im Sommer auch 2kw sind und somit 30ct Einspeisevergütung pro Tag, würde eine Priorisierung eben die Amortisationszeit verkürzen ( eventuell 45€ pro Jahr? Bei 150 Tage).

Thema Ecoflow: davon halte ich nichts. Viel zu teuer für zu wenig Leistung. Was soll mir die bringen?

Hat jemand noch Ideen oder Anregungen, auch gerne zu meinen ausgewählten Komponenten?

[DocEmmettBrown]

Ich verstehe nicht, wieso ich einen hybrid WR benötige?! Der WR hat doch mit dem Akku nichts zu tun

Der Hybrid-WR hat i.d.R. einen MPPT schon eingebaut, kann überschüssige Energie per Laderegler in einem Akku zwischenspeichern (der Akku wird direkt an den Hybrid-WR angeschlossen) und wieder entnehmen, aber vor allem kann er in Hungerzeiten (nachts, wenn der Akku platt ist) fehlenden Strom aus dem Netz nachladen. Das heißt, Deine Verbraucher haben immer Strom, entweder von PV, Akku oder Netz. Die besseren Hybrid-WR können, wenn sie vor lauter Verzweiflung und vollem Akku gar nimmer wissen, wohin mit dem Strom, diesen auch einspeisen.

D.h. der dc-dc Wandler simuliert doch quasi die PV. Deswegen ist doch ein reiner sinus WR ausreichend.

Nicht ganz. Wenn der Akku leer ist, der Verbraucher aber immer noch nach frischen Elektronen lechzt, dann muß der WR auf Netz umschalten können und das so blitzschnell, daß z.B. Dein PC in der Umschaltphase nicht abstürzt. Diese Billig-WR für den KFZ-Bereich können das freilich nicht.

Thema Ecoflow: davon halte ich nichts. Viel zu teuer für zu wenig Leistung.

Der Brüller sind sie nicht wegen des Wirkungsgrads, der bei diesen Hochvoltspeichern immer schlechter ist als bei Niedervoltspeichern. Durch die ständige Umsetzung stehen nämlich Verluste, aber sie sind halt schön einfach zu handhaben: Stecker verbinden und los.

Daniel